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Dann wurde es komfortabler

Nach diesem Urlaub machten wir uns mal Gedanken wie wir den nächsten verleben wollten.  Zelt kaufen und eventuell wieder eine Luftmatratze? Ein Arbeitskollege erzählte von seinem Zeltcaravan. Das fand ich allemal besser als ein Zelt. Die Suche gestaltete sich zwar schwierig und das angebotene Material sah teilweise, für die Preise die verlangt wurden, nicht so toll aus. Am schlimmsten war der, wo die Betten mit Tigerimitat überzogenen waren. Internet gab es da ja noch nicht, aber den „Heissen Draht“. Dort wurden wir auch fündig. Der Heinemann, nach Aussage des Verkäufers zweimal benutzt. Das Ding sah wirklich wie neu aus. Gekauft.

Die erste Fahrt mit dem Heinemann ging an die Ostsee. Fehmarn. „Strandcamping Wallnau“. Zeitpunkt, wie sollte es anders sein, Pfingsten! Tagsüber war es ja noch recht angenehm mit den Temperaturen, abends wurde es kühler und die Kälte kroch nach oben. Zumindest im Vorzelt wurde es doch recht fußkalt. Es lag aber vermutlich auch daran, dass der Platz einen Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Die Feuchtigkeit die im Boden steckte merkte man bei jedem Schritt. Im Schlafbereich war es dagegen angenehmer. Ein heißer Grog wärmte einen von innen. Wir verbrachten ein schönes Wochenende an der See.

Der Sommerurlaub 1985 stand an, der Heinemann geladen auf dem Parkplatz.  Dann konnte die große Fahrt ja beginnen. Wohin? Südfrankreich natürlich. Letztes Jahr hatten wir uns mal den Nachbarplatz angesehen. Der hatte uns mehr zugesagt als der in die Jahre gekommene „Phare Quest“. Die Fahrt fand in zwei Etappen statt, die erste führte uns bis kurz hinter Lyon und dort auf eine Autobahnraststätte. Den Klappfix klappten wir gar nicht erst auf, sondern versuchten irgendwie im Auto zu schlafen. Naja, war ja mehr ein Nickerchen. Nachdem Frühstück ging es weiter, immer in Richtung Süden. Die letzte Etappe war zwar kürzer, aber gefühlt dauerte sie viel länger. Wir landeten wieder in Serignan-Plage, diesmal jedoch auf dem Campingplatz „Beausejour“. Da ja diesmal keine Hochsaison war konnte man sich seinen Platz noch problemlos aussuchen. Wir fanden einen Platz direkt hinter der kleinen flachen Düne und richteten uns da behaglich ein. Der Aufbau des hinteren Teils des Zeltcaravans ging schnell, das Vorzelt dauerte ein wenig länger. Trotz der herrschenden Temperaturen war alles schnell erledigt. Der Urlaub konnte anfangen.

Am nächsten Tag schlug eine französische Familie fast neben uns auf. Mit so einem kleinen Zwergenbus japanischer Herkunft. Frau und Kinder überließen es dem Mann sich um den Aufbau des Zeltes zu kümmern. Dieser ging auch in aller Ruhe ans Werk. Irgendwann stellte er scheinbar fest, das einige Teile seines Gestänges fehlten. Mittlerweile hatte sich auch schon eine Schar an anderen Franzosen eingefunden und standen mit Rat und Tat zur Verfügung. Aber ihnen gelang es nicht das Zelt zum stehen zu bringen. Großes Palaver, nix richtiges passierte. Nach und nach verzogen sich die Anderen wieder, der Franzose setzte sich in seinen Zwergenbus und verschwand. Seine Utensilien lagen verstreut über den Stellplatz. Seine Frau wartete mit den drei Kindern geduldig auf seine Rückkehr. Wir verschwanden erst mal Richtung Strand und waren gespannt was uns bei unserer Rückkehr erwartete. Stunden später, wir hatten genug vom Strand, kamen wir an unseren Stellplatz an. Gerade eben trudelte der Franzose auch wieder ein. Seine Frau hatte geduldig mit den Kindern gewartet. Mit ihm kamen auch die anderen Franzosen wieder und nach einigem Palaver fingen sie an die Behausung aufzubauen und siehe da irgendwann stand sie.

An einem Vormittag beobachtete ich die Nachbarn wie sie alles besonders gut befestigten. Einer der Franzosen klärte mich auf, für den Nachmittag war Sturm angesagt. Also machte ich mich auch auf und fing an meinen Zeltcaravan sturmsicher zu machen. Einige zusätzliche Verspannungen wurden gezogen und Sandsäcke gefüllt um den Faulstreifen zu befestigen. So gerüstet konnte der Sturm kommen. Und wie er kam… Von null auf hundert war er da, es rüttelte zwar ordentlich an unserem Caravan, aber er hielt stand. Das konnte man von einigen anderen Zelten und Vorzelten nicht sagen. So einiges flog durch die Luft. Auch der eine oder andere Sonnenschirm kam vorbeigesegelt.  Meine extra von mir angefertigten Sandheringe aus Holz, fast einen halben Meter lang, hielten. So schnell wie er gekommen war ging er auch wieder.

Der Souvenir-Verkäufer, der auch Eis verkaufte, bekam täglich Besuch von uns. Unsere Tochter wollte ihr täglich Eis. Die Kleine hatte es ihm angetan und er quatschte sie in einer ihr fremden Sprache zu. Sie sah ihn immer sehr ernst an. War jeden Tag eine köstliche Situation.

Außer das es ein sehr entspannter Urlaub, mit ein bisschen Sturm, war. Die Rückkehr kam mal leider viel zu früh, aber alles geht ja mal zu Ende. Nächstes Jahr geht’s weiter.

Ob wir in diesem Jahr noch einen Herbsturlaub gemacht haben, daran kann ich mich nicht wirklich erinnern. Genau so wenig wie an einen erneuten Pfingsturlaub… Könnte aber gewesen sein.

Das Jahr 1986 war angebrochen und wir machten uns mal wieder Gedanken über unseren Sommerurlaub. Eine Nachbarin hatte sich angemeldet um mitzufahren, das hatten die Frauen unter sich ausgemacht. Mir war es egal. Die erste Etappe führte wiedermal in die Nähe von Lyon auf einen Rastplatz. Die Frauen gingen mit meiner Tochter erst mal in die Raststätte, ich versuchte ein wenig zu schlafen. Am nächsten Morgen ging es in aller Frühe wieder los um die restlichen Kilometer hinter uns zu bringen. Als wir auf dem Campingplatz „Beausejour“ aufschlugen, traf uns der Schlag. Wie konnte ein Platz in nur einer Saison so runterkommen. Es sah alles ein wenig verkommen aus, in den Sanitärgebäuden nur kaputte Fliesen. Letztes Jahr war hier alles noch in bester Ordnung gewesen. Unter diesen Umständen wollten wir nicht bleiben und zogen von dannen. Da ja hier unten am Mittelmeer genügend Plätze existierten, es noch keine Hochsaison war, hatten wir allerbeste Chancen irgendwo anders unterzukommen. Dann mal weiter… Wir verließen Serignan-Plage und landeten dann im benachbarten Valras-Plage. Der Ort war uns schon von den vorigen Urlauben bekannt. Wir durchquerten Valras und landeten eine Punktlandung auf dem Campingplatz „Lou Village“. Wir bekamen einen Platz in der Nähe des Strandzuganges. In Serignan war man praktisch direkt am Meer, hier musste man noch ein paar Meter laufen. Wirklich nur ein paar…

Der Heinemann wurde aufgestellt, das Zelt für unsere Mitreisende auch und der Urlaub konnte beginnen. Tagsüber Strand, abends an die Bar. Dann mal in den Ort… einfach gut. Überraschend hatte sich der Freund unserer Mitreisenden mit ihrer Schwester angesagt. Und tatsächlich am späten Freitagnachmittag schlugen sie auf. Die Beiden waren mal eben 1400km in den Süden gesaust. Sie richteten sich ein und ein entspanntes Wochenende konnte beginnen. Am Montag verabschiedeten sie sich wieder und nahmen unsere Mitreisende gleich mit. So waren wir wieder zu Dritt. Zuhause erzählten sie uns das sie der Regen, der sich angekündigt hatte, bis Gießen verfolgt hatte. Hier war nur kurz ein kleiner Schauer runtergekommen, mehr nicht…

Hinter uns hatte ein Berliner Pärchen mit zwei Jungs sein Zelt aufgeschlagen. Der Stoff vom Zelt sah recht kurz aus, als wenn er zum Gestänge nicht passen würde. Wir kamen ins Gespräch und so entwickelte sich eine angenehme Urlaubsbekanntschaft. Die später auch über den Urlaub hinaus bestehen blieb.

Jeden Morgen brutzelte er sich seine Spiegeleier in der Pfanne auf dem Ein-Flammen-Kocher. An einem Morgen landete der Inhalt der Pfanne im sandigen Boden. Oh weh, kein Kraftfrühstück. Pech hatten sie auch mit ihrem Wagen, so ein amerikanisches Schiff. Irgendwie hatten sie es geschafft und die Batterie war leer. Ein Starthilfekabel war nirgends aufzutreiben. Er hatte die Super-Idee ich könnte ihn ja anschleppen. Anschleppen? Das gefühlte fünf Tonnen Fahrzeug? Mit meinem kleinen Audi 80? Das ging ja gar nicht…   Bei einem unserer Besuche hatte ich in Valras eine Tankstelle mit Werkstatt gesehen. Gesagt getan, Batterie raus und ab in die Werkstatt. Dem freundlichen französischen Autoschrauber mit Händen und Füßen das Problem erklärt. Er nickte, deutete mit dem Zeigefinger auf seine Uhr und drehte zweimal rum. Okay dachten wir, morgen können wir sie wieder abholen. Denkste…. Der nächste Tag war ein Sonntag, da hatte die Werkstatt zu. Ah, deshalb zweimal rum. Der Berliner wurde irgendwie hektisch, seine Batterie konnte er sehen, nur kam er nicht ran. So ein Pech. Ich glaube wenn ich ihn nicht abgehalten hätte, er wäre in die Werkstatt eingestiegen. Am Montag konnte er es kaum abwarten. Das Frühstück war noch nicht wirklich unten angekommen drängelte er schon. Wir fuhren hin, er bekam seine Batterie und wurde ein paar Francs los. Die der Freundliche allerdings nicht haben wollte.

Auch dieser Urlaub neigte sich dem Ende entgegen und so kam es wie es kommen musste, es ging wieder Richtung Heimat.

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