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Frankreich – vor 34 Jahren…

So im Februar, März 1978 reifte so ganz langsam der Plan einen gemeinsamen Urlaub zu verbringen. Die Planerei zog sich ein wenig hin, zum Schluss waren wir sieben Leute, fünf Kerle, zwei Mädels die gemeinsam in den Urlaub ziehen wollten.  Der August rückte heran und Frankreich war auserkoren, um ein wenig genauer zu sein, die Mittelmeerküste…

Das war das grobe Ziel, welche Schwierigkeiten uns erwarten würden, darüber machten wir uns relativ wenig Gedanken.

Mit vier Fahrzeugen wollten wir starten, zwei Autos und zwei Motorräder.  Samstagvormittag wurde alles verladen, Zelt, Kocher, Klamotten und alles was man so mitschleppen musste. Danach trennten sich unsere Wege erstmal  und am Abend trafen wir uns wieder. Die große Fahrt konnte beginnen… Der Start war allerdings schon von ersten Problemen  belastet… Die beiden Motorräder hatten wir schon nach den ersten Kilometern verloren.  Allerdings trudelten sie ein wenig später doch noch ein… sie mussten noch ihren Luftdruck kontrollieren. Naja, dafür hatten sie ja eigentlich den ganzen lieben langen Tag Zeit gehabt.  Die nächtliche Fahrt ging über die Autobahn Richtung Süden… Am Nachmittag hatten wir dann den Genfer See erreicht und wollten eigentlich eine Zwischenübernachtung machen. Aber der überaus freundliche Platzwart machte die Tür vor unserer Nase zu. Nix mit übernachten…  Weiterhin Planlos ging es weiter Richtung Frankreich. Irgendwann Nachts landeten wir auf einer französischen Autobahn-Raststätte.  Wir stellten die beiden Autos und Motorräder zu einer Burg auf, die Zweiradfahrer legten sich in die Mitte der Wagenburg, wir anderen schliefen in den Autos. Sehr entspannend nach dieser Fahrt . Aber was sollte es…  

Lagebesprechung, keine Ahnung wie es weitergeht

Zwischenzeitlich hatten wir mal die Cote d’Azur als Ziel gehabt, schwenkten dann jedoch um und versuchten unser Glück in Richtung Spanien.  Ich frag mich heute noch wie wir überhaupt irgendwelche Campingplätze gefunden haben, ohne Campingführer und gescheite Landkarte.  Am nächsten Morgen kurze Lagebesprechung, keiner hatte eigentlich irgendeine Ahnung, aber es ging weiter…  Zwischendurch waren meine Mitreisenden mal verschwunden, keine Ahnung wo die abgeblieben waren. Zur Not hätten meine Beifahrerin und ich auch alleine Urlaub machen können. Wir hatten alles im Kofferraum. Ein Ziel hatten wir ja auch nicht ausgemacht, mangels richtiger Karte. Das hätte auch lustig werden können. Irgendwann trudelten sie wieder ein und die Irrfahrt konnte weitergehen.

Am frühen Nachmittag erreichten wir zumindest schon mal das Meer. Dann fing die Sucherei nach einer geeigneten Bleibe an. Die Plätze die wir ansteuerten waren alle voll, warum wohl? Es war August und die ganze Grande Nation war auf den Socken.

So nach dem zehnten Platz kam schon der Gedanke aufzugeben. Wir standen im Nirgendwo der französischen Pampa und diskutierten unser weiteres Vorgehen. In einiger Entfernung konnte man Wohnwagen und Zelte erkennen.  Ich entschloss mich über den staubigen Feldweg mal hinzufahren und zu fragen. Die anderen warteten solange im Nirwana…

Rat- & Planlos

Mein halbjährliches Studium der französischen Sprache in der Schule machte sich jetzt auch nicht so gut. Die Kenntnisse tendierten gegen Null. Dem ersten Franzosen der mir über den Weg lief versuchte ich klarzumachen das ich die Rezeption suchte. Er verstand mein wildes Gestikulieren und zeigte mir den Weg. An der Bretterbude, die die Rezeption war, saß ein alter brummeliger Franzose, der es gar nicht gut fand, das ein paar Deutsche einen Platz suchten.  Zufällig war aber auch seine Tochter da, die recht gut deutsch sprach, ihren Vater lautstark… naja ich weis nicht was sie ihm sagte, aber wir bekamen den Platz, den letzten Platz. Es war rappelvoll, aus oben genannten Gründen. Schnell fuhr ich zu meinen Wegbegleitern und wir nahmen den Platz in Beschlag. Drei Zelte, zwei Autos und die beiden Motorräder wurden strategisch aufgestellt. In der Mitte gab es sogar noch einen Platz zum sitzen, eingerahmt von Handtüchern und sonstigem Kram.

 

Zu Zweit machten wir uns mal auf den Weg um den Platz zu erkunden und landeten in der Bar. Schnell zwei Bier bestellt und gestaunt wie die Franzosen Bier ausschenkten.  Der Schaum wurde mit einem Schaumlöffel entfernt und das Glas kam bis zum Rand gefüllt auf den Tresen. Wir ließen es uns schmecken, nach dieser Fahrt.

Am Abend brachen wir alle noch zum Strand auf, der breit war und so lang wie das Auge reichte. Ein erfrischendes Bad tat uns allen gut.

Die nächsten Tage verbrachten wir damit die weitere und nähere Umgebung zu erkunden. Ach so, wir waren in Serignan-Plage auf dem Camping Phare-Quest gelandet. 78 war es noch die reinste Einöde…

Serignan selber war ein verschlafener Ort, Valras-Plage schon wesentlich belebter und richtig was los war in Beziers.  Mammouth entdeckt, ein riesiger Supermarkt, so was kannten wir aus Deutschland gar nicht. Aber die meiste Zeit verbrachten wir am Strand… faulenzen…  

Valras-Plage, Touristenmeile

Nach zehn Tagen war Schluss, dem einen Mitfahrer ging das Geld aus. Notgedrungen brachen wir unsere Zelte ab. Der ganze Spaß hat damals so um die 120 Franc für alle gekostet. Ein Spottpreis, allerdings war es auch ein einfacher Platz gewesen, ohne jeden Komfort… Aber es hat gereicht…

Die Rückfahrt ging größtenteils über die französische Autobahn, das half ungemein bei der Orientierung in Richtung Deutschland.  Die Ausschilderung der Landstraßen war in Frankreich damals nicht so toll…

Eine Nacht verbrachten wir noch auf einer Raststätte in Frankreich, mit unserer obligatorischen Motorrad-Auto-Wagenburg.

Wieder in Deutschland angekommen ging es schnell Richtung Heimat…

Schön war es trotz einiger Meinungsverschiedenheiten, Irrfahrten, Campingplatzsuche usw. gewesen. Bis auf einen einzigen bewölkten Tag, der Abends auch recht stürmisch wurde, hatten wir nur Sonnenschein…und unseren Spaß gehabt.

 

*Anmerkung

1983 oder 1984 habe ich den Platz nochmals besucht, allerdings da schon mit Familie. Später war ich nochmals in dieser Gegend, den Platz gab es nicht mehr (2012-06-12)

 

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