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Im Oktober an der Ostsee

 

Geplant war für den Oktober eine Reise nach Frankreich. Zunächst an den Atlantik, weiter an den Pyrenäen entlang an die Mittelmeerküste. Eigentlich wollte ich dem Sommer hinterher, den wir dieses Jahr hier in Deutschland nicht wirklich gehabt hatten. Aber es gibt ja auch Umstände in denen man umdisponieren muss. So einen gab's dann auch in diesem Oktober. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt ein neues Auto zu kaufen. Was ich dann auch tat... Der PKW (wird später noch in meine Fahrzeuge vorgestellt) sollte dann in der ersten Woche der geplanten Urlaubstour geliefert werden. Es hiess am Freitag, dann verschob sich das ganze doch auf den Montag. So hätte ich meine Tour doch nach am „Tag der deutschen Einheit“ beginnen können, aber ich hab den Start doch nach hinten verschoben. Also musste ein neues Ziel her für die nächsten zwei Wochen... Schlußendlich fiel die Entscheidung auf die Ostsee. Das Wetter sollte in den nächsten Tagen ja so halbwegs in Ordnung gehen...

Am Sonntag den 8. Oktober ging's dann gegen halb elf Uhr los. Die Fahrt bis Uelzen über die B4 war ohne Probleme, am heutigen Sonntag waren ja auch keine LKW's unterwegs. Weiter ging's über die B191 in Richtung Dannenberg, von dort nach Ludwigslust. Während der Fahrt sah ich am Strassenrand viele umgefallene Bäume, sie waren noch die Überbleibsel des Sturmes. An diesem Tag hätte ich nicht unterwegs sein wollen, wäre ja auch kein vorankommen möglich gewesen... In der Nähe von Ludwigslust dann auf die Autobahn, an Schwerin vorbei in Richtung Wismar. Dort kam dann der Schwenk in Richtung Osten auf die A20. Von Rostock aus dann über die B105 bis Löbnitz, von dort aus waren es nur noch einige wenige Kilometer bis Pruchten. Dort quartierte ich mich für die nächsten zwei Tage auf dem „Naturcamp Pruchten“ ein. Dort konnte man am Morgen und Abend den Zug der Kraniche verfolgen. Ich suchte mir einen Stellplatz aus, machte die Sache in der Rezeption klar. Mit dem WoMo den Platz bezogen, Strom gestöpselt und fertig. Den ganzen tag war das Wetter eigentlich recht gut gewesen, mit teilweise Sonne. Jetzt kaum auf dem Platz angekommen gab es einen kleinen Regenschauer, aber wirklich nur einen kleinen und kurzen... Danach ließ sich die Sonne wieder blicken mit einigen wenigen Wolken. Das einzige was nicht wirklich schön war, war der gefühlt kalte Wind der hier blies...

Am Montagmorgen wurde ich durch Sonnenschein geweckt, der sich durch die halboffenen Dachfensterrollos mogelte. Auf dem Weg zu dem kleinen Laden am Platz, um Brötchen zu kaufen, stellte ich fest, das der Wind immer noch ziemlich kalt wehte. War eigentlich auch egal, die Sonne lachte vom Himmel. Nachdem Frühstück das Rad aus der Garage geholt und einfach mal los geradelt. Als Ziel hatte ich mir Zingst ausgesucht. Der Radweg dorthin war ziemlich eben, gut zu fahren, aber es gab immer gefühlten Gegenwind. Im Zingster Hafen angekommen gönnte ich mir zunächst mal ein Fischbrötchen und ein kühles Getränk. Während der Strampelei war mir doch warm geworden. Nach der kurzen Pause am Hafen ging's dann noch durch den Ort. Da ich ja fast jedes Jahr mindestens einmal hier war, stellte ich fest, das sich nicht wirklich viel verändert hatte. An der Seebrücke angekommen, auf die ich eigentlich wollte, festgestellt, das sich hunderte von Touristen darauf bewegten. Sich in dieses Gedränge zu begeben verspürte ich keine Lust. An einem anderen Strandzugang noch einen Blick auf die Ostsee geworfen, dann ging's wieder retour zum Campingplatz. Komischerweise immer noch mit Gegenwind... Dieses Phänomen ist beim Radfahren halt so... Zurück am WoMo erstmal mit einem kühlen „Störtebeker Bernsteinweizen“ den Flüssigkeitshaushalt im Körper wieder aufgefüllt. Zum Essen kochen war ich heute zu faul, also wurde das Restaurant am Platz am Abend aufgesucht. Dort gönnte ich mir Lachs mit Bandnudeln, zwei gro0e Lübzer und zum Abschluß noch einen „Roter Hengst“. Gesättigt zog ich mich danach in mein Wohnmobil zurück...

 

Heute am Dienstag durch lautes Geschrei geweckt worden. Hunderte von Kranichen zogen von ihrer Schlafstätte in Richtung Futterplätze über den Platz hinweg. Mit ihrer Lautstärke waren sie nicht zu überhören. Es war ein imposantes Bild was darbot, die Formation der großen Vögel... Schon am gestrigen Abend war es ein großartiges Bild gewesen als sie in Richtung ihrer Übernachtungsplätze flogen. Aber heute Morgen sah es so aus, als ob es noch mehr wären. Nachdem der letzte Schwarm am Horizont verschwunden war, machte ich mich auf den Weg zu dem kleinen Laden, holte meine am Vortag bestellten Brötchen ab. Danach gab's dann ein ausgiebiges Frühstück. Während ich so in mein Brötchen biss überlegte ich mir mein heutiges Tagesziel. Es gab hier an der Ostsee ja genug Möglichkeiten sein WoMo abzustellen und die Gegend zu erkunden. Nach einigen hin und her entschied ich mich für Peenemünde. Die Route dorthin war ca. 120km lang, also innerhalb kürzester Zeit erreichbar. Also alles zusammengepackt, Strom ab und es konnte losgehen. Über Greifswald und Wolgast ging's zügig bis nach Bannemin. Dort wurde es auf der Straße ein wenig enger, aber immer noch mit relativ wenig Verkehr. Die letzten drei bis vierhundert Meter waren dann aber die Katastrophe. Schlaglochübersähtes Kopfsteinpflaster zierte den Weg. Der Bürstner wurde ordentlich durchgerüttelt, war wirklich kein Weg für ein Auto... Im Schleichtempo erreichte ich den Stellplatz. Es war eine ziemlich großes sandiges, mit Gras durchsetztes Areal, einige Wohnmobile standen verteilt herum. Es war ja auch genügend Platz vorhanden. Am Rand sah es so aus, als hätte sich dort eine Rotte Wildschweine vergnügt und den Platz umgegraben. Auf dem Platz verteilt gab es „Stromquellen“, diese waren in Holzkisten untergebracht. Allerdings kein CEE, nur Schukosteckdosen. Ich suchte mir einen Platz mit Blick auf den Hafen aus, in der Nähe einer dieser „Stromquellen“, weil ich kein langes Kabel ausrollen wollte. Die Anmeldung befand sich gegenüber auf dem Restaurantschiff „Hafenbar“. Es war ein alter Kutter den man umgebaut hatte. Auf Deck befanden sich Sitzgelegenheiten, im Unterdeck gab's dann einen wohlig beheizten Raum. Im Hintergrund dudelte Musik, könnte von Hans Albers gewesen sein. Dort wurde man sein Geld für den Stellplatz los. Bei der Anmeldung wurde man auch gleich gefragt, ob man Ver- und Entsorgen wolle. Kostet hier scheinbar alles Extra...

Nach der Anmeldung begab ich mich zunächst mal auf Entdeckungsreise. Auf dieser Seite des Hafens lagen einige verrottende Schiffe, die waren nicht wirklich mehr zu retten. Ein Stückchen weiter lag es altes Kriegsschiff der ehemaligen Volksmarine, das man gegen Eintritt betreten konnte. Mein Interesse beschränkte sich auf das Fotografieren von außen... Auf der anderen Seite des Hafens hatte man begonnen eine Promenade zu bauen. Hier gab es einige Imbissbuden, einige Schiffe die auch schon mal bessere Zeiten gesehen hatten. Außerdem ein altes russisches U-Boot, was man gegen einen Obolus besichtigen konnte, aber mich ebenfalls nicht wirklich interessierte. Wenn es von innen genauso vergammelt aussah wie von außen... es war mir nur ein paar Fotos von außen wert. Dann gab's ja noch das Peenemünder Museum der Raumfahrt. Würde mich reizen dort mal hineinzugehen, aber die ankommenden und hineinströmenden Menschenmassen hielten mich dann doch davon ab... So langsam knurrte mir mein Magen. Zum irgendwas kochen hatte ich heute mal wieder nicht wirklich Lust. Ich hatte auf einem Schild gelesen, das man in der „Hafenbar“ auch essen konnte. Also ging's dahin. Ich stieg die Stufen hinunter, kam wieder in dem gut beheizten Raum an. Einige Gäste waren anwesend, ich setzte mich an einen Tisch bestellte mir einen Matjesteller mit Pellkartoffeln, dazu noch ein Störtebeker Schwarzbier. Das Essen kam, ein reichlich gefüllter Teller stand vor mir. Die Pellkartoffeln kamen aus der Mikrowelle, hatte ich mitbekommen. Das Essen machte satt, aber ein kulinarischer Genuss war es nicht wirklich. Ich hatte schon besser, allerdings auch schon schlechter gegessen... Allerdings der Preis für die Menge war in Ordnung...

Der Tag neigte sich seinem Ende entgegen, den Abend verbrachte ich dann im WoMo vor der Flimmerkiste...

 

Der Mittwoch begann mit nicht wirklich schönem Wetter. Die Überlegung hier zu bleiben schob ich an die Seite, wollte noch ein bisschen weiter in Richtung Osten. Dort könnte man mal wieder den Polenmarkt besuchen... Als Ziel hatte ich mir in Ahlbeck den Platz in der Gothenstrasse ausgesucht. Ich verließ den Stellplatz wieder über die holprige Zufahrt, fuhr dann weiter. In Ahlbeck angekommen musste ich feststellen, das das Ziel für den heutigen Tag leider ausgebucht war. Ich überlegte wohin es jetzt gehen sollte. Mir fiel der Platz in Heringsdorf ein, auf dem ich vor Jahren schon mal gewesen war. Aber heute war es nicht wirklich einfach, es war Mittagspause... Meine Lust mich zwei Stunden vor den Platz zu stellen und zu warten ging gegen Null. Es ist halt ein Campingplatz und die machen ja gern Mittagspause. Die Fahrt ging also wieder in Richtung Ahlbeck, dort erreichte ich den Stellplatz Rauthe. Der Betreiber ist recht nett, der Platz allerdings ziemlich primitiv. Er liegt direkt an der Bahnstrecke der Usedomer Bäderbahn nach Swinemünde, neben dem Bahnhof. Vor- und Nachteile wiegen sich hier für mich auf, ich wollte ja mit der Bahn nach Swinemünde... Die Bahnstrecke störte mich nicht weiter, erstens fuhren die Züge nur stündlich und nachts überhaupt nicht. Also alles gut... Kurz eingeparkt, Stromanschluss hergestellt und fertig für heute. Am späten Nachmittag erkundigte ich mich am Bahnhof noch nach den Verbindungen, lief noch bis zu dem in der Nähe liegenden Supermarkt um einige kleine Einkäufe zu erledigen. Der Abend brach an, noch ein bisschen Internet, ein bisschen Fernsehen und das war's dann für heute.

 

Am Donnerstagmorgen, nach einer ruhigen Nacht ließ sich die Sonne teilweise mal blicken. Der Bäcker war ja fußläufig erreichbar, also ging's erstmal dorthin und frische Brötchen holen. Während ich ins Brötchen biß studierte ich den Fahrplan, entschied mich dann für den 11:35 Uhr Zug nach Swinemünde. Einige Minuten vor Fahrtantritt machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof, löste am Schalter ein Hin- und Rückfahrticket. Lange musste ich nicht mehr warten, der Zug kam, einsteigen. Einen Platz suchen war nicht nötig, waren sowieso nur zwei Stationen. In Swinemünde waren es auch nur wenige Meter bis zum Polenmarkt, dieser war sehr gut besucht, an jeder Ecke wollte man mir Zigaretten andrehen, die Angebote lehnte ich allerdings ab. Ich schlenderte durch die eng aneinander stehenden Buden, was wirklich interessantes gab's aber nicht zu sehen. Zumindest nichts was für mich Interessant war. Das was ich suchte fand ich schließlich, kaufte es und danach hatte ich wirklich keine Lust mehr weiter durch die engen Gassen zu laufen. Ich setzte mich zunächst mal auf eine Bank, besah mir das bunte Treiben. Es fing an leicht zu nieseln, nicht gerade prickelnd. Ich stürzte mich nochmal ins Getümmel, fand allerdings nichts mehr was sich zu kaufen lohnte. Langsam machte ich mich auf den Rückweg, kaufte noch in einem ordentlichen Laden Zigaretten. Die vom Polenmarkt mögen vielleicht noch ein wenig günstiger sein, aber man weis nie was die einem andrehen... Am Bahnhof angekommen stand der Zug schon da, der mich wieder zurück nach Ahlbeck bringen sollte. Da noch genug Zeit war, setzte ich mich ins Wartehäuschen, rauchte noch eine Zigarette bis auch ich in den Zug einstieg. Es dauerte noch, aber dann setzte sich der Zug pünktlich in Bewegung. Ein kurzer halt noch an Ahlbeck-Grenze, dann erreichte er Ahlbeck, ich stieg aus, ging die wenigen Schritte zu meinem WoMo. Die Stunden in Polen waren schnell verstrichen, jetzt am WoMo zurück stellte sich ein leichtes Hungergefühl ein. Essen zubereiten, Fernseh gucken und Internet daddeln, so ging auch dieser Tag zu Ende...

 

 

 

Der Freitagmorgen brach an, der erste Gang führte mich zum Bäcker. Während des Frühstücks wiedermal überlegt wo es heute hingehen sollte. Die Überlegungen gingen zunächst in Richtung Rügen, dann wieder nach Zingst. War heute morgen nicht so einfach sich zu entscheiden. Ich entschied mich gegen Rügen und für Fischland-Darss, dort dann doch mal wieder für Zingst. Die Fahrt dorthin ging ohne Probleme über die Bühne, ich erreichte den Stell- und Campingplatz „Am Freesenbruch“, es gab noch genügend Plätze für die nächsten Tage. Kurz an der Rezeption eingecheckt, den ausgewählten Platz bezogen, Strom gestöpselt und fertig. Nach dieser ausgesprochen „anstrengenden“ Arbeit zunächst mal die Füße hochgelegt. Die Sonne schien, sie lud zu einem kleinen Strandspaziergang ein. Der Strand war nicht weit weg, nur vom Platz herunter über die Strasse und man war schon da. Mir fiel auf, das die Ostsee ziemlich voll war, die Holzbuhnen verschwanden fast unter dem Wasserspiegel, sonst hatten sie immer weiter herausgestanden. Die Wellen plätscherten sanft ans Ufer, die Sonne lachte vom Himmel, nur der Wind war recht frisch... Für den heutigen Freitag hatte ich genug gemacht, zurück am WoMo noch eine Weile davor gesessen und die Ruhe genossen...

Der Blick am Samstagmorgen aus dem Fenster zeigte nicht wirklich schönes Wetter, gestern war's besser gewesen. Mein erster Gang führte mich zu dem Campingshop um mir frische Brötchen zu besorgen. Beim Frühstück die Wetter-App bemüht, sah nicht wirklich toll aus. Die App hatte recht, es gab für heute keine Wetterbesserung. Aber egal, das Rad aus der Garage und los geradelt. Über den Deich ging's Richtung Seebrücke. Dort war wieder richtig Trubel. Also weiter auf dem Deich bis der Weg zu Ende war. Links ging's an den Strand, rechts in den Wald. Eine kurze Pause am Strand konnte nicht schaden, allerdings konnte man zwar in Richtung Zingst laufen, aber die andere Richtung war für Vögel reserviert. Ich beobachtete eine junge Mutter die mit ihrem Spross versuchte einen Drachen steigen zu lassen. Obwohl es genug Wind gab schaffte sie es nicht, der Drachen blieb am Boden. Dann ging es weiter, durch den Wald in Richtung Bodden. Der Weg war ziemlich aufgeweicht, ließ sich aber noch einigermaßen mit dem Rad fahren. Auch hier musste es Wildschweine geben, den der Boden neben dem Weg sah ziemlich aufgewühlt aus. Wildschweine liefen mir aber keine über den Weg. Der Weg endete am Bodden. Auf der Fahrt über den Deich hatte ich nicht gemerkt, das ich mal Rückenwind hatte. Das rächte sich jetzt, heftiger Gegenwind blies mir entgegen als ich wieder in Richtung Zingst radelte. Es waren nur so um die 8 – 9 Kilometer bis zum Zingster Hafen, die es allerdings in sich hatten. Dort angekommen legte ich zunächst mal eine Pause ein. Hier war wie immer was los, Radler kamen und fuhren wieder. Sie versorgten sich mit Fischbrötchen, Eis und anderen Leckereien. Eine Weile beobachtete ich das Treiben bis ich mich wieder aufmachte. Es gab zwei Möglichkeiten zum Stellplatz zurückzukehren. Die erst war weiter über den Deich und anschließend durch den Wald. Die zweite einfach durch den Ort. Die Entscheidung fiel auf die zweite Variante, im Ort war's nicht so windig... Am Stellplatz angekommen gab's als Belohnung für den erhöhten Kalorienverbrauch erstmal ein Störtebeker Weizen. Den restlichen Tag einfach mal einen schönen Tag sein lassen und einfach nur mal faul sein...

Der Sonntag... begann mit frischen Brötchen, Kaffee und einer „Bild“ung. Das Wetter zeigte sich heute morgen nicht von seiner allerbesten Seite, leichter Nebel wabberte über den Platz. Zunächst ging's wieder aufs Rad, diesmal in Richtung Prerow. Der erste Weg führte bis zur Seebrücke. Durch die vielen kleinen Läden und Imbissbuden war hier richtig was los. Nach einer kleinen Pause fuhr ich weiter, zunächst mal bis zum Campingplatz, an diesem entlang bis zum „Nothafen Darßer Ort“. Hier ging es ruhiger zu, kaum Leute. Einige wenige Spaziergänger, sonst nichts. War auch nichts da was Menschen anziehen würde... Eigentlich wollte ich noch weiter zum Darßer Leuchtturm, aber der eine Weg war gesperrt, der andere durfte nur zu Fuß begangen werden. Nach einem Fußmarsch stand war mir nicht zu Mute, also wieder langsam retour. Ich erreichte meinen Stellplatz, legte wieder eine kurze Pause ein. Das Hungergefühl wurde bekämpft... Danach sollten die eben verspeisten Kalorien wieder abgestrampelt werden. Die Fahrt ging zunächst über den Deich bis zur Seebrücke, die immer noch von unzähligen Touristen belagert wurde. Ich entschied mich dafür das Rad durch die Fußgängerzone zu schieben. Ein Solomusiker spielte am Anfang der Fußgängerzone alte Hits, hörte sich gut an, war auch nach meinem Geschmack. Nachdem das Radfahren wieder erlaubt war schwang ich mich auf den Sattel, radelte gemütlich zum Hafen. Dort legte ich wieder die mittlerweile schon obligatorische Pause auf den Steinstufen ein. Die weitere Fahrt ging dann über den Deich, durch den Wald wieder zurück zum Stellplatz. Mittlerweile hatte sich die Sonne durch die Wolken gekämpft, den leichten Nebel aufgelöst. So konnte man den restlichen Nachmittag vor dem WoMo sitzend verbringen, bis sich die Sonne hinterm Horizont (den Bäumen) verabschiedete...

 

Für den heutigen Montag, es war der 16. Oktober, stand mal wieder ein Standortwechsel an. Aber zunächst standen nach dem Frühstück die lästigen Hausarbeiten an. Abwaschen, hatte ich die letzten Tage vernachlässigt, WC-Kassette entleeren, den Frischwassertank füllen. Als das alles erledigt war ging es ans bezahlen, der Stellplatz ist nicht gerade günstig. Die Plätze auf dem Campingplatz waren nur unwesentlich teurer, dafür aber geräumiger. Irgendwie rotteten sich die WoMo-Fahrer immer zusammen, jeder wollte scheinbar auf den WoMo-Platz... Ich geb's zu, ich war nicht besser als die Anderen. Aber für's nächste mal sollte man es sich überlegen und auf den Campingplatz eine Parzelle belegen...

Zurück am Bürstner noch den Strom abgestöpselt, den Stellplatz in Richtung Festtankentsorgung verlassen. Mit einem langen Schlauch hätte man auch direkt an seinem Platz entsorgen können, der fehlte mir allerdings immer noch. Jetzt konnte es endlich richtig losgehen. Weit war es nicht, nur so um die hundert Kilometer. Bevor ich aber den „Sanddornstrand“ in Wittenbeck anfuhr musste ich noch einige Vorräte ergänzen. Dies erledigte ich auf dem Weg in Wustrow. Danach ging's zügig weiter über Rostock und Bad Doberan nach Wittenbeck. Eine schmale Straße führte aus dem Ort heraus direkt zum Stellplatz. Dieser lag an der Steilküste, richtig steil ist allerdings was anderes. Der Platz war einigermaßen gut besucht, aber es gab immer noch genügend Stellflächen. Der Teil des Platzes der befestigt war, dieser lag vom Ort aus vor den Bahnschienen der Molli, war mir zu schräg. Der Teil hinter den Schienen war zwar auch ein bisschen schief, hatte aber einige Stromsäulen zu bieten. Ich suchte mir einen Platz der mir ziemlich gerade erschien, stellte das WoMo ab, legte noch das Stromkabel. Diesmal musste ich leider die Kabeltrommel nehmen, die Säulen waren meiner Ansicht nach ein wenig unpassend platziert. Der Kassenwart des Platzes kam am Nachmittag und kassierte die Gebühr. Ab und an kam die Molli schnaufend und pfeifend am Platz vorbeigerauscht. Sie stieß mächtige Qualm- und Dampfwolken aus, über Feinstaub hatte sich hier noch niemand Gedanken gemacht... Da es noch nicht so spät war holte ich das Rad aus der Garage und radelte den schmalen Weg in Richtung Kühlungsborn. Es waren einige Radfahrer und Fußgänger unterwegs, zwischendurch musste man immer wieder die Klingel bemühen. Im Ort angekommen suchte ich zunächst mal eine Post, die fand ich in einem Einkaufszentrum. Dort wurde die Reisekasse wieder aufgefüllt. Leider durfte man an der Strandpromenade nicht mit Rad fahren, so ging es über die parallel verlaufende Straße zum anderen Ende des Ortes. Dort riskierte ich einen Blick über den Zaun des „Campingparks“. Dieser war auch jetzt im Oktober noch gut besucht. Ich machte ein Foto, schickte es meinem Schwiegersohn. Er hatte mit meiner Tochter und den beiden Enkeltöchtern hier den Sommerurlaub mit meinem WoMo verbracht. Der Platz von den Vieren war noch frei... In Kühlungsborn war noch reichlich was los, viele Leute verbrachten ihren Herbsturlaub hier. Das zeigte sich besonders an der Strandpromenade. Langsam machte ich mich wieder auf den Rückweg. Der Rückweg war schnell zurückgelegt, so konnte ich noch ein bisschen Zeit in der Sonne vor dem WoMo verbringen...

Am heutigen Dienstag ging ich alles entspannt an. Beim ersten Blick aus dem Fenster sah der Himmel komisch aus. Die Sonne färbte ihn leicht rötlich, sie lugte nur verschwommen vom Himmel herunter. Alles sah irgendwie ein wenig wie Weltuntergang aus... Die Erklärung dafür sollte ich dann am Abend bekommen, in der Wetterkarte wurde es erklärt. Die Waldbrände in Portugal und ein bisschen Saharasand sorgten für dieses Himmelsschauspiel. Portugal ist soweit weg, aber trotzdem hatte man auch hier an der Ostsee noch was davon.

Heute wollte ich mit dem Rad mal in die andere Richtung radeln. Zunächst war der Weg schmaler als in die andere Richtung, heute waren noch mehr Fußgänger unterwegs die den gemeinsamen Weg dicke fällig benutzten. Teilweise musste man mehrmals klingel bevor sie überhaupt mal die Anstalten machten und zur Seite gingen. Vor Heiligendamm wurde der Weg breiter und das Problem mit den Fußgängern hatten sich erledigt. Im Ort selbst gab es renovierte Villen, es gab aber auch ziemlich verfallene Gebäude. Die Sanierung würde vermutlich eine Unmenge an €uros kosten... Nach einer kurzen Pause ging's dann weiter auf einer Straße hinter der kleinen Düne bis Börgerende. Dort war ein regelrechter Bauboom ausgebrochen, es standen schon einige Stadtvillen, einige waren noch im Bau. Einige hatten, zumindest von der oberen Etage aus, Meerblick. Aber vor den Häusern gab's noch reichlich Wiesenfläche, vermutlich würden diese in den nächsten Jahren auch bebaut werden. Langsam radelte ich an den Häusern vorbei, die Fahrt endete am örtlichen Campingplatz. Vor dem Platz gab es einen Wohnmobilstellplatz. Sehr ansprechend, obwohl er gepflegt war, war er in meinen Augen nicht. Den einzigen Vorteil den ich sehen konnte war der, das der Strand fast vor der Tür lag.

 

Langsam machte ich mich wieder auf den Rückweg. Über Heiligendamm nach Wittenbeck zum Stellplatz. Den Nachmittag gemütlich ausklingen lassen, immer mal wieder kam die Molli schnaufend vorbei...

 

Am heutigen Mittwoch stand mal wieder ein Standortwechsel an. Als nächstes Ziel hatte ich mir Wismar ausgesucht, dort den Stellplatz am Schiffbauerdamm. Als erstes alles bewegliche im WoMo fahrsicher verstaut, das Stromkabel wieder eingerollt. Danach zunächst zur Entsorgung. Ist irgendwie ein Eigenbau, funktioniert, aber ist nicht wirklich ideal. Eine Anmerkung noch zum Platz, er verfügt über Toiletten und einen Duschcontainer.

Bevor ich Wismar anfuhr wollte ich mir noch den Stellplatz in Boiendorf ansehen. Der Platz lag direkt am Salzhaff. Eigentlich schön gelegen, aber der größte Teil des Platzes war abgesperrt. Teile davon hatten auch tiefe Fahrspuren, irgendwelche Mobile mussten sich mühsam heraus gekämpft haben. Nach dem vielen Regen in letzter Zeit kein wirklich guter Platz zum stehen. Die erste Idee hier zu bleiben verwarf ich sogleich wieder. Weiter in Richtung Wismar. Das Navi im Wohnmobil hatte mal wieder eine eigene Meinung wie ich zum Stellplatz kommen sollte. Nach einiger Kurverei in Wismar, bedingt durch eine Sperrung, erreichte ich den Platz. Er war schon zur Mittagszeit gut gefüllt, aber es gab noch einige freie Plätze. Was ich an diesem Platz noch nie verstanden habe war, das die Plätze alle schräg waren. Warum auch immer...

                

Ich holte mein Rad aus der Garage und fuhr zunächst mal zum Hafen. Dort erstand ich ein Backfischbrötchen. Die Reklame versprach ganz was anderes als das was man bekam. Aber teuer genug war's... Ein zweites Mal wird es kein Geschäft mehr mit mir geben. Daneben gibt’s ja noch einige andere Fischbuden... Der Versuch durch die Stadt zu radeln scheiterte mehr oder weniger am Kopfsteinpflaster. Es macht wirklich keinen Spaß mit dem Rad solche Wege zu fahren. Es ist zwar schön anzusehen, aber wirklich Fahrradtauglich ist es nicht. Also wieder zurück, Fahrrad weggepackt und fertig für heute...

 

Wismar reizte mich nicht weiter. Am Donnerstagmorgen machte ich mich nachdem Frühstück reisefertig. Die Entsorgung verkniff ich mir, es standen schon fünf Mobile davor die auch alle warteten. Mich hier anzustellen hatte ich nun wirklich keine Lust. Ich mogelte mich an den stehenden Fahrzeugen vorbei und verließ den Stellplatz. Zunächst keimte in mir der Gedanke auf einen Platz in Boltenhagen zu suchen. Die Fahrt dorthin zog sich ein wenig dahin, dann rollte ich über die Ostseeallee, vorbei an Krämer's Wohnmobilhafen und den daneben liegenden Plätzen. Ich stoppte an einer Parkmöglichkeit und überlegte kurz, entschied mich dann jedoch gegen Boltenhagen und für Großenbrode. Die Reise führte mich an Lübeck vorbei i Richtung Fehmarn. Die Autobahn endete erst bei Heiligenhafen, viel war am heutigen Tage nicht los, also recht zügig Großenbrode erreicht. Auf dem Stellplatz standen fünf oder sechs Mobile. Es ging recht ruhig zu. Gegen Abend allerdings kamen noch einige dazu, aber gefüllt war der Platz noch lange nicht. Ich richtete mich häuslich ein, drehte eine Runde über den Platz. Sah mir die Entsorgung an. Da hatte irgendjemand den Schmutzwasserausguss mit der Fäkalienentsorgung verwechselt. In dem Becken lag benutztes Toilettenpapier und anderes unappetitliches herum. Ehrlich gesagt, wie blöd muß man sein und seine Toilette in einem Waschbecken zu entsorgen? Wenn man sowas sieht, steht es einem nicht danach dort seinen Frischwassertank aufzufüllen. Wer weis schon, ob da nicht einer vorher am Frischwasserhahn seine Toilette gespült hat. Gut das weis man woanders manchmal auch nicht... Nach der kleinen Runde das Rad bemüht und mal zur Strandpromenade geradelt. Wenn ich mir das hier so ansah hatte sich in den letzten Jahren nicht viel getan. Vielleicht gab's ein paar Buden mehr, aber ansonsten keine wirkliche Veränderung. Die weitere Runde führte mich zum Seglerhafen, dort über den Stellplatz. Da gefiel mir der Platz der Fam. Reise irgendwie besser. Eins hätte ich fast vergessen, neben dem Stellplatz hatte ein neuer Supermarkt aufgemacht. Dieser war auch sehr gut sortiert...

Die Tour zum Hafen war recht kurz gewesen, also nochmal aufs Rad und nach Großenbrode Fähre geradelt. Früher, bevor die Fehmarnsundbrücke gebaut wurde, legte hier die Fähre nach Fehmarn ab. Heute war hier ein Sportboothafen. Von hier aus konnte man die Brücke und das Ufer der Insel gut sehen. Die Häuser die man von hier aus sah könnten die Häuser von Wulfen sein. Muß aber nicht so sein. Bei der Rücktour hatte ich diesmal wieder mit Gegenwind zu kämpfen. Diesmal fuhr ich aber nicht die komplette Route auf der Straße, nahm stattdessen die gut ausgebauten Feldwege. Sie waren sogar ausgeschildert. Am Anfang der Strandpromenade entdeckte ich noch eine wenig hilfreiche Beschilderung. Dort stand ein Schild mit Durchfahrt verboten, darunter der Zusatz Radfahrer erlaubt. Keine fünf Meter weiter ein inoffizielles Schild mit dem Hinweis das „Vernünftige ihr Rad schieben und es den Anderen verboten wäre“. Was denn nun? Mir war es egal, es war sowieso nichts los, so ging es zügig über die Promenade zurück zum Stellplatz. Der Tag ging zu Ende...

Den Freitag hätte ich mir eigentlich ersparen können. Das Wetter hatte sich eigentlich die letzten Tage so einigermaßen gehalten, war zwar nicht immer super gewesen, was ja auch der Jahreszeit geschuldet war. Aber heute wollte es überhaupt nicht aufhören mit der Feuchtigkeit die vom Himmel fiel. Mal ein mehr oder weniger kräftiger Schauer, dann wieder nur Nieselregen. Es hielt heute nochmal durchhalten, morgen würde es wieder in Richtung Heimat gehen. Den Tag verbrachte ich mit Internetdaddeln, TV gucken und ein wenig lesen... Auch Regentage gehen irgendwann mal vorbei...

 

Der Samstag war ja Rückreisetag. Am Morgen holte ich mir noch frische Brötchen beim Bäcker. Dieser war neben dem neuen Supermarkt. Bis zum Aufbruch ließ ich Zeit, eilig hatte ich es wirklich nicht. Auf der Rücktour wollte ich noch einen schnellen Blick auf den neuen Wohnmobilhafen von Heiligenhafen werden. Ich steuerte ihn an, sah mich um. Der alte Platz war wirklich keine Schönheit gewesen, aber hatte irgendwie Charme gehabt. Der neue Platz machte einen klinisch reinen Eindruck, wirkte eigentlich, obwohl gut angelegt, ziemlich steril. Obwohl er ja top ausgestattet war. Ich setzte meine Fahrt fort, umging Hamburg weiträumig und bummelte gemütlich bis Gifhorn... Die Reise hätte wegen mir auch noch länger dauern können, aber am Montag hatte ich einen Werkstatttermin, es mußten noch einige Teile instandgesetzt werden. Alles Garantiearbeiten...

 

 

 

 

 

 

DATEN

 

Gifhorn – Pruchten 317km 30,20€/2 Tage inc. DU/WC/Strom

Pruchten – Peenemünde 124km 12,- €/Tag (8,-€ STP/2,-€ pro Person/2,-€ Strom)

Peenemünde – Ahlbeck 49km 30,-€/2 Tage inc. Strom

Ahlbeck – Zingst 147km 54,-€/3 Tage all inklusive

Zingst – Wittenbeck 97km 24,-€/2 Tage zzgl. 2,-€ Strom/Tag

Wittenbeck – Wismar 59km 10,-€/Tag zzgl. 2,-€ Strom

Wismar – Großenbrode 143km 24,-€/2 Tage inc. Strom

Großenbrode – Gifhorn 270km

 

Gesamtfahrleistung 1206km

Durchschnittlicher Verbrauch 9,94l/100km

Stellplatzkosten 188,20€

 

 

 

 

 

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